AStA der Goethe-Universität auf Bildungsausflug - Partypolitik obskur

Wieder ist es soweit. Der AStA der Goethe-Universität Frankfurt startet in das neue Wintersemester 2008/2009. Für ein paar Wochen herrschte Ruhe in der Öffentlichkeitsarbeit. Ein altes Ziel, der Kampf gegen die allgemeinen Studiengebühren, war erreicht. Nun geht es also weiter…
Ist es der Kampf gegen den Kapitalismus in Deutschland? Nein. Jetzt geht es um die Eroberung [...]

Wieder ist es soweit. Der AStA der Goethe-Universität Frankfurt startet in das neue Wintersemester 2008/2009. Für ein paar Wochen herrschte Ruhe in der Öffentlichkeitsarbeit. Ein altes Ziel, der Kampf gegen die allgemeinen Studiengebühren, war erreicht. Nun geht es also weiter…

Ist es der Kampf gegen den Kapitalismus in Deutschland? Nein. Jetzt geht es um die Eroberung des Bildungsgipfel in Dresden. So öffnete man im Studierendenhaus wieder einmal die Kaffeekasse und stellte fest, dass es doch ganz gut wäre, sich mit einem „Frankfurter Partybus“ nach Dresden chauffieren zu lassen und dort einem „Alternativen Bildungsgipfel“ (das Mobilisierungsvideo findet ihr hier) beizuwohnen. Beim AStA sind Studienbeiträge besonders gut aufgehoben.

Doch wie erklären man das den dummen gewissenhaften Studierenden, die ihr Studium an diesem Mittwoch in Frankfurt fortsetzen? Ob sich die ASten diese Frage überhaupt gestellt haben, wissen wir leider nicht?

Aber es wurde eine Lösung gefunden. Die Kosten der „Warm-Up-Party“ auf dem Campus-Bockenheim, der anschließenden Fahrt im „Partybus“ nach Dresden, die Teilnahme am alternativen Bildungsgipfel sowie die anschließende Rückfahrt nach Frankfurt belaufen sich auf günstige 5 Euro Eigenanteil. Der Rest wird gesponsert von „den drei Fragezeichen“. Na, wenn das nicht günstig ist?

Infoveranstaltungen finden, wie man es inzwischen vom Frankfurter AStA gewohnt ist, spontan und ad hoc statt. Eine Teilnahme des „Standardstudenten“ scheint auch diesmal wieder nicht gewünscht zu sein. Trotzdem wünschen wir dem AStA-Alternativpartyverein viel Spaß in Dresden. Party hard! Für Aspirin ist ja gesorgt.

Wer doch Interesse an diesem obskuren Ausflug hat, findet alle Informationen hier: AStA Spaß²

PS: Und trinkt bitte Etwas für uns mit, denn wir haben es ja auch bezahlt.



4 KOMMENTARE

  1. Johannes hat diesen Kommentar Oktober 14, 2008 geschrieben| Permalink

    Schön das ihr weiter macht mit einer kritischen Begleitung unseres AStAs. An einer kritischen Öffentlichkeit kann man nur lernen.
    Die Beiträge der Studierenden sind bei uns übrigens wirklich gut aufgehoben. Der AStA organisiert den Bus und gibt auch einen kleinen Zuschuss aber da sich viele andere Gruppen und Organisationen ebenfalls an dem Bus beteiligen konnten die Kosten sehr gering gehalten werden.
    So beteiligt sich die LAK, Landes ASten Konferenz, Schüler_innenvertretungen, Gewerkschaften und andere ASten an dem Bus. Wenn jede dieser Gruppen einen kleinen Betrag gibt und mit der absichtlich niedrig gehaltenen Eigenbeteiligung kann der Bus gut finanziert werden.
    Das es zum Semesteranfang nur verhältnismäßig wenigen Studierenden möglich sein wird mitzufahren ist leider auch eine Tatsache. Es ist trotzdem oder gerade deswegen wichtig zu zeigen das Bildung ein Thema ist das in der Öffentlichkeit kontrovers diskutiert wird und nicht nur von “Oben” diktiert wird.
    Uns ist aber jede_r willkommen der auf den Alternativen Bildungsgipfel mitfahren möchte. Wenn sich genug Studierende finden dann können wir auch noch einen zweiten Bus fahren lassen. Die Option ist vorbereitet.
    Über die Form der Werbung als “Partybus” kann man sicherlich streiten aber das könnte man über jede Form der Werbung.
    Interessant fände ich aber was ihr zum Inhalt der Aktion meint, denn das ist es ja um was es wirklich geht.

    Viele Grüsse
    Johannes

  2. PromisedLand hat diesen Kommentar Oktober 14, 2008 geschrieben| Permalink

    Also, ich finde es ja prinzipiell richtig, dass es solche Aktionen gibt. Wie Johannes bereits erwähnte “Partybus” ist vllt etwas unglücklich gewählt, aber auf der anderen Seite sehe ich auch das Problem, dass viele Studenten sich dann eher angesprochen fühlen. Was meiner Meinung nach eigtl schlimmer ist. Denn wenn Studenten nur noch auf Aktionen anspringen, die auch ihre eigene Situation betreffen, wenn man ihnen eine dazugehörige Party bietet, ist das schon sehr traurig und spricht doch eher gegen deren Intelligenz und Interesse. Vielleicht empfinde ich das auch als Einzige so, aber gut damit kann ich leben.
    Ich möchte den AStA damit nicht verteidigen, aber vllt ist es auch einfach nur die Reaktion darauf, wie man Studenten heute noch motivieren kann, sich für etwas einzusetzen.

    Viele Grüsse aus Schweden

  3. Hans hat diesen Kommentar Oktober 15, 2008 geschrieben| Permalink

    Also ich vertehe das so. Insgesamt ist die Idee wohl nicht schlecht. Der Frankfurter AStA macht daraus aber gleich ne Party. Noch nicht mal eine eigene Stellungnahme oder Eklärung gibt er ab, warum er dorthin will.

    Wer hält den dort vom Frankfurter AStA ne Rede? Wenn ja, was ist deren Inhalt?

    Einfach etwas von den Organisatoren unter das Reiseangebot zu kopieren ist wohl eher unzureichend, wie ich meine.

  4. Hans hat diesen Kommentar Oktober 17, 2008 geschrieben| Permalink

    Wie hat es Reich-Ranicki treffend formuliert: “Sie [hier ZDF] meinen, dass das Publikum das Schlechte haben will. Als wäre das Publikum eine Ansammlung von Idioten.” So denken dann offensichtlich einigen im AStA!

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