Immer mehr Menschen sind in onlinebasierten sozialen Netzwerken aktiv. Was im Prinzip als virtueller Treffpunkt für Studierende begann, ist längst absolut Mainstream. Inzwischen ist die halbe Welt dabei, millionenfach private Informationen hochzuladen. Egal wie weit entfernt, Freunde, Verwandte und Kollegen finden sich auf diesen Plattformen.

Die ständig wachsenden Mitgliederzahlen führten zwangsläufig zu Verwirrung und Chaos. Es ist höchste Zeit für ein paar Gebote. Studierende sollten mit gutem Beispiel vorangehen.

Stud-Blog bringt euch den Dekalog von StudiVZ, Facebook und Co.:
 

1. Du sollst dein wahres Gesicht zeigen!

Fakeprofile voller fingierter Bilder und übertriebenem Selbstmarketing mag niemand sehen. Man sollte bestimmte Informationen in Setcards stecken, nicht jedoch in sein StudiVZ-Profil. Wer Anerkennung sucht, der fängt am besten woanders an.

2. Du sollst dich kurz fassen!

Das Profil ist der Platz, an dem man nur ein paar wenige Details über sein Leben preisgeben soll. Also bitte keine vollständige Autobiographie. Wer soll das alles lesen?

3. Du sollst keine falschen Freunde haben!

In der Welt sozialer Netzwerke hat das Wort Freund eher den Charakter eines Verbs bekommen. Man sollte es jedoch rigoros vermeiden, Unbekannte in seine Freundesliste aufzunehmen. Jeder weiß, dass ein Mensch nicht über 150 „Freunde“ haben kann. Man spricht hier von der sog. Dunbar-Nummer, sie gilt auch in Online-Gemeinschaften. Außerdem wird man, einmal verlinkt, immer mit dieser Person in Verbindung gebracht werden. Also Achtung beim „friending“, Einladung von Fremden sollte man prinzipiell ablehnen. Auf der Freundesliste sollte man nur Menschen haben, mit denen man wirklich Sympathie und Vertrauen teilt.

4. Du sollst deine Pinnwand nicht selbst editieren!

Die Pinnwand ist ein Feature auf jedem Benutzer-Profil. Es ist ein öffentliches Forum, wo Freunde Nachrichten hinterlassen oder Kommentare abgeben. Wenn jemand unbequeme Sachen schreibt, dann sollte man diese einfach löschen. Auf der eigenen Pinnwand eine Antwort oder Rechtvertigung zu schreiben ist lächerlich. Geantwortet wird ausschließlich auf der Pinnwand anderer.

5. Du sollst keine vertraulichen Informationen über die Pinnwand-Funktion austauschen!

Für private Details und pikante Informationen gibt es die privaten Nachrichten. Die Pinnwand jedenfalls ist ein öffentlicher Anschlag, den jeder einsehen kann. Bediene also bitte nicht freiwillig irgendwelche Voyeure.

6. Du sollst nicht gruscheln!

“Gruscheln” bzw. “Anstupsen” sind Modi der Kommunikation bzw. eher Abarten frugaler Flirt-Taktik - es dient keinem wirklichen Zweck. Deshalb soll man wissen, dass dieses Kommunikationsmittelchen genauso lästig sein kann, wie reale Klapse. Endlose Gruschel-Kaskaden zur Feier der Sinnlosigkeit sollten vermieden werden. Noch schlimmer (!) sind nur die leider gerne kolportierten Kettenpinnwandeinträge.

7. Du sollst dich vor den dunklen Seiten der Netzwerke schützen!

Alles was man in sein Profil hochlädt, kann gegen einen verwendet werden. Institutionen und Behörden nutzen Bilder und gepostete Materialien inzwischen als Beweismittel in Rechtsfragen. StudiVZ fungiert auch als Fahndungstool der Polizei. Man sollte daran denken, dass im Prinzip alle Informationen öffentlich zugänglich sind, egal wie stark man den Zugang eingeschränkt hat. StudiVZ bietet zwar einige Privatsphäre-Einstellungen, die man auch tunlichst nutzen sollte, dennoch aber verliert man ab dem Zeitpunkt des Hochladens prinzipiell die Kontrolle über die eigenen Informationen.

8. Du sollst nicht wahllos auflisten, was du magst!

Wenn man alles mag, mag man nichts. Es macht keinen Sinn jedes beliebige Zitat, das man kennt, jede beliebige Band, die man hört, sowie jeden einigermaßen guten Film anzugeben, den man so halbwegs gesehen hat. Es macht auch keinen Sinn obskure Bands anzugeben, die, außer einem selbst, niemand kennt. Der Mensch ist mehr wert als die Summe der Bücher, Filme, Zitate usw. die er konsumierte. Also immer schön entspannt, es geht um die grobe Richtung.

9. Du sollst nicht jeder denkbaren Gruppe beitreten!

Schlimmer als diese virtuellen Mitläufer sind nur diejenigen, die wie besessen zu jedem denkbaren Thema neue Gruppen gründen - sowas wie Gruppentherapeuten. Es gibt für jeden Aspekt des menschlichen Lebens bereits mindestens 5 Gruppen. Aber mal ehrlich, wenn interessieren diese Kleinlichkeiten.

10. Du sollst nur wirklich relevante Themen in deine Status-, bzw. Buschfunk-Anzeige aufnehmen!

Wen interessiert, ob jemand gerade Spagetti isst? Bevor man ein Update der Status-Meldung macht, sollte man tief durchatmen und überlegen, ob sich der Status auch wirklich verändert hat. Alltagsdetails (!) sind sowas von untauglich. Schlaue Sprüche sind aber immer erlaubt.

Und nicht vergessen: Du sollst ein reales Leben haben!