Wissenschaftkriminalität ist weit verbreitet. Jeder kann in Versuchung geraten, selbst Nobelpreisträger. Ja selbst Ikonen der Wissenschaft wie Isaac Newton, Galileo Galilei und Albert Einstein haben gemogelt und vertuscht.

Hier die Stud-Blog Top 5-Liste mit den größten Wissenschaftbetrügern der Jetztzeit.

  1. Hwang Woo-Suk –  Der koreanische Stammzellforscher bzw. -faker Hwang Woo-Suk wurde gelobt und gepriesen wie ein Gott.  Der sog. Klon-König hatte weltweit quasi alle Genetiker zwischen 2004 und 2005 zum Träumen gebracht. Er hätte mit seinem Forscherteam, so legte er 2004 in einem Artikel in der „Science“ dar, Stammzellen mittels Kerntransfer aus geklonten menschlichen Embryonen gewonnen. Weltweit wurde dies als Revolution gefeiert! An diesem spektakulären Forschungsbericht war jedoch nichts Wahres dran, die angebliche Kultivierung von 11 geklonten humanen Stammzell-Linien war komplett gefälscht! Nicht aber der Betrug an sich macht Hwang Woo-Suk quasi zum Paten der Gangster der Wissenschaft. Einzigartig ist auch die Veruntreuung millionenschwerer Fördergelder durch seine kreative Finanzverwaltung. Von den 2,2 Millionen Euro (!), die er veruntreute, habe er, so eine staatliche Prüfungskommission, auch Kontakte in der Politik und Verwaltung geschmiert und bestochen. Inzwischen lebt er vom Hundeklonen und meldet fleißig Patente an.

 

  1. Jan H. Schön – Ihn hielt man einst für das Wunderkind der Nano-Physik. Seine zahlreichen und zugleich sensationellen Forschungsergebnisse publizierte er in einem Turnus, der die scientific community offenbar hypnotisierte. Der schon als potentieller Nobelpreisträger gehandelte Bell Laboratories-Jungforscher sammelte international renommierte Ehrungen und Preise zu Hauf (etwa den Industrial Award ICSM 2000, Braunschweig Preis 2001, den Otto-Klung-Weberbank-Preis 2001 sowie den Outstanding Young Investigator Award 2002). Doch am Ende kam am 21. September 2002 eine Untersuchungskommission zu dem Ergebnis, dass Schön kein genialer Wissenschaftler, sondern eher ein brillanter Datenfälscher mit unglaublicher krimineller Energie ist. Am Ende verlor er sogar seinen Doktortitel.

 

  1. Chen Jin – Auch der Vorzeigeforscher der chinesischen Wissenschaftsgemeinschaft, Chen Jin, war ein begabter Faker. Der begeistert gefeierte Forscher der Jiaotong Universität von Shanghai hatte 2003 seine komplette Hanxin-Mobilchip-Serie, die weltweite Anerkennung fand, einfach gefälscht. Bei seinen Hanxin-Mobilchip handelte es sich jedoch lediglich um die Motorola/Freescale Semiconductor-Mobilchip-Serie, deren Aufdruck er, komparative Kostenvorteile nutzend, von Wanderarbeitern mit Sandpapier weggeschmirgeln ließ. Die bahnbrechende Forschungsleistung bestand also darin, ein Hanxin-Logo zu entwerfen und anzubringen.

 

  1. Reiner Protsch – Reiner Protsch aka RPvZ, ehemaliger Professor der Universität Frankfurt, ist wohl der Wissenschaftsbetrüger, der mit seinen Machenschaften am längsten durchkam. Die Liste dieses Serientäters der Wissenschaftskriminalität ist lang. Es ist beeindruckend, deshalb Platz 4, wie es dem bereits 1984 überführten Plagiarist Reiner Protsch bis ins Jahr 2005 hinein gelungen ist, sich systematisch zu bereichern. Er entwendete wertvolle Bücher und verkaufte diese mit seinem eigenen Stempel weiter. Er ersetzte Registriernummer von Schimpansenschädeln der weltbekannten PAN-Sammlung durch sein eigenes Signum (RPvZ), um diese zu verkaufen. Weiterhin hat er Schädelfunde systematisch zurückdatiert.

 

  1. William T. Summerlin – Platz 5 gehört wohl dem dümmsten Fälscher unter den Wissenschaftlern. Es ist wirklich sehr lustig, wie er versucht hat zu beweisen, dass er in der Lage ist, eine immunsuppressionsfreie Transplantation der Haut einer schwarzen Maus auf eine weiße Maus durchzuführen. Die schwarzen Flecken der Beweismäuse konnte man jedoch abwaschen, die Haare waren lediglich mit alkohollöslichem Filzstift (!) angemalt. Der Ausdruck „painting the mice“ ist zu einem Synonym für Betrug in der Wissenschaft avanciert, weshalb hier der 5 Platz gerechtfertigt ist.