Studieren wie MIT-Computerhacker in den 1960ern (ihnen haben wir unter anderem das Internet zu verdanken), genau so, wie Steven Levy sie einst in seinem Buch Hackers beschrieben hat? Was also kann man von der Hacker-Subkultur lernen?
In diesem progressiven Counterculture-Umfeld entstand damals die so genannte Hackerethik. Genau diese Ethik kann Antworten auf die Frage liefern, wie man richtig und verantwortungsvoll studieren soll. Studenten sind, in Analogie zum Hacker, Menschen, die einzig und allein am Ausreizen neuer Möglichkeiten der Wissenschaft und ihrer Methoden interessiert sind. Austausch und Kollaboration sind die Grundpflichten eines Hackers. Genau das sollte auch für das Studium gelten.
Stud-Blog überträgt die darauf aufbauenden Hacker-Grundsätze (das Original findet man hier) auf das Studium:
1. Der Zugang zu Universitäten soll grenzenlos und total sein.
Das heißt kostenlos und ohne Studienzeitbegrenzung. Jede Art der Benachteiligung und andere Ursachen des Ausschlusses sollten bekämpft werden.
2. Alle Forschungspublikationen, auch alle Hausarbeiten der Kommilitonen, Informationen und Erkenntnisse sollen frei zugänglich sein.
Aktuelle Erkenntnisse und Methoden basieren auf den Leistungen anderer. Studenten profitieren von den Pionierleistungen anderer, weshalb sie im Gegenzug eigene Leistungen öffentlich zugänglich machen sollte. Als Student sollte man vermeiden, sich in Projekten zu engagieren, die konträr zur Förderung des freien Informationsaustauschs stehen. Forschungs-Knowhow und –ergebnisse sind nicht verkäuflich. Niemals sollten kommerzielle Interessen auf Kosten des freien Wissensaustauschs gehen. Für die Universitäten und Fachverlage muss das gleiche gelten: Open Courseware bzw. Open Access.
3. Der Autorität des Dozenten sollte misstraut werden.
Ganz klar, das Studium ist zum Kritisieren, Hinterfragen und Umdenken da. Hierarchien sollten abgebaut werden. Deshalb sollte man z.B. auch selbst autonome Tutorien abhalten statt immer bloß obligatorische Tutorien zu besuchen.
4. Studenten sollten nur nach ihrer Fähigkeit zu lernen und forschen beurteilt werden, nicht nach Kriterien wie Rasse, Klasse, Alter oder Stellung.
No fronts, just science – we kick this just for fun. Dabei wird aber auch harte Arbeit in Kauf genommen.
5. Das Studium, Wissenschaft und Forschung kann das Leben zum Besseren wenden.
In der Geschichte der Menschheit hat geistiger Austausch und wissenschaftliche Freiheit immer zu Wohlstand geführt.
1 Kommentar
Anonymous schreibt:
Aug 20, 2011
Hack your university!