Viele Professoren geben sich alle Mühe, in Studierenden Stress zu erzeugen: mit besonders vielen Hausarbeiten oder nervenaufreibend-knifflige Aufgaben. Oder aber, indem sie uns mit einem Countdown konfrontieren. Mehr noch, die “Nullzählung” ist integrales Element eines Studiums.

Dieser grausame, langsam herunterzählende Countdown zeigt sich direkt nach der Hochschulreife, wenn entschieden wird, was man denn nun studieren möchte; eine Entscheidung in eine eindeutige, unumkehrbare Richtung.

Anschließend muss der Studierende sein Studium innerhalb eines gewissen, undankbaren Zeitfensters absolvieren. Zeit ist, und sie tickt unaufhaltsam von Klausur zu Klausur, Hausarbeit zu Hausarbeit. Semester sind unwandelbare periodische Übergänge von Bestandenem und Nicht-Bestandenem.

Zudem ziehen Dozenten immer wieder gerne die Stoppuhr aus der Tasche, um ihre Klausuren oder zumindest Teile davon schwieriger (und oft auch frustrierender) zu machen – die wohl nervigste Zeitigung des Wissens.

Zeit ist die eigentliche Aufgabe, schwieriger noch als jede Angstklausur, gruseliger noch als jeder Horror-Prof. Ein formlos, unsichtbarer Test, der nie gestoppt werden kann. Das Ticken der Uhr, die Markierungen im Kalender, sie erinnern daran, dass das Studium und das Leben nur ein vorübergehender Moment in der Ewigkeit sind.