Welcher Studierende kennt sie nicht, diese gut gemeinten “Studi-Tipps” zum Geldsparen? Diese “super-mega-günstigen”, exklusiv-studentischen Angebote könne doch kein Studierender ablehnen, heißt es, weil er damit angeblich so viel Geld sparen kann.

Und so warten derlei Angebote vor den Uni-Mensen oder in universitären Hochglanzmagazinen. Begegnen dir auch auf Studentenblogs und sogenannten “Studentenportalen”, in Forenbeiträgen und in exklusiven “student clubs”. Sind diese Angebote wirklich dazu bestimmt, dir dein Leben angenehmer zu machen? Oder geht es vielmehr darum, dir das sprichwörtlich letzte Geld aus der Tasche zu ziehen?

Schnell fällt auf, dass sich die meisten Tipps darin erschöpfen, man solle gefälligst Geld ausgeben, um sparen zu können. In loser Reihenfolge versuchen wir deshalb zu verdeutlichen, dass ihr auf die zahlreichen Verlockungen keinesfalls eingehen müsst. Es gibt Alternativen.

Teil 1 beschäftigt sich mit dem Thema Finanzen: Angeboten zu Girokonten, Kreditkarten, Ratenkrediten, Handyverträgen, Mitgliedschaften, Abonnements, Versicherungen, Rabattcoupons, Studentenrabatten u.a. und zeigen möglichen Alternativen auf. Dabei verzichten wir bewusst auf Empfehlungen. Denn wir hoffen, dass ihr auf euren eigenen Verstand vertraut.

1. Girokonto
Jeder Studierende benötigt ein Girokonto!

Angebot
Kostenloses Girokonto bei der Bank A.

Alternative
Du hast bereits ein Girokonto, das bisher nicht kostenlos läuft? Dir kann ein Telefonat mit deiner Hausbank helfen. Fast jede Bank kann dein Konto in ein kostenloses Studentenkonto umwandeln. Nachfragen hilft. Der Aufwand ist gering.

2. Kreditkarten
Kreditkarten gelten in der heutigen Zeit als akzeptiertes Zahlungsmittel im weltweiten Zahlungsverkehr. Beim Online-Shopping gilt diese Zahlungsweise inzwischen fast als obligatorisch.

Kreditkarten werden von zahlreichen Banken angeboten. Teilweise sind diese kostenlos oder erst ab dem zweiten Jahr kostenpflichtig. Die Konditionen variieren dabei teilweise erheblich. Gebühren können für Bargeldabhebungen, das Zahlen in Fremdwährungen oder durch hohe Kreditzinsen anfallen. Auch ist ein hohes Risiko durch Kreditkartenmissbrauch gegeben (Diebstahl).

Angebot
Kostenlose Kreditkarte der Bank A.

Alternative
Zuerst sollte jeder persönlich prüfen, ob er eine Kreditkarte wirklich benötigt. Oft werden Kreditkarten eingesetzt, um finanzielle Engpässe auszugleichen. Als Studierender mit einen knappen Haushaltsbudget ergeben sich besondere finanzielle Risiken, die bis zu einer Überschuldung führen können. Denk daran: Alle Banken wollen an euch verdienen.

Um das Risiko der Überschuldung und dem Kreditkartenmissbrauch zu verringern, empfehlen sich sogenannte Prepaid-Kreditkarten. Diese müssen vorher mit Geld aufgeladen werden und sind nur bis zu diesem Betrag gedeckt. Schlagwort: Kostenkontrolle. Der maximale Verlust beträgt zudem maximal der aufgeladene Betrag, und nicht mehr. Bei allen Kreditkarten müsst ihr dringend auf die Konditionen achten.

ERGÄNZUNG 17.02.2014:
Aus aktuellem Anlass müssen wir erwähnen, dass wahrscheinlich nicht alle sogenannte Prepaid-Kreditkarten diesen Namen führen dürfen. Wir empfehlen euch dazu den folgenden Beitrag: http://www.handelsblatt.com/finanzen/vorsorge-versicherung/ratgeber-hintergrund/kreditkarten-wie-kinder-in-die-schuldenfalle-rutschen/9478758.html .
Danke für den Hinweis.

Im Online-Handel existieren inzwischen nützliche Micropayment-Systeme, die Kreditkarten weitgehend ersetzen. Diese Zahlsysteme bieten einen zentralen Vorteil: Persönliche Daten des Benutzers sind nicht erforderlich. Derlei Prepaid-Verfahren schützen zudem vollständig vor Identitätsdiebstahl bzw. Phishing.

3. Ratenkredite
Finger weg von Krediten! Als Studierender stehst du mit deinem Haushaltsbudget ganz unten in der Hierarchie. Kredite führen oft direkt in die Verschuldung und sind mit erheblicher Vorsicht zu genießen. Luxusausgaben dürfen auf keinen Fall durch Kredite getilgt werden.

Angebot
Günstige Ratenkredite von Bank A.

Alternative
Auch hier gilt: Die Bank will an dir verdienen. Oftmals gibt es auch Vermittler, die Gebühren verlangen. Solltest du finanziell in der Klemme stecken, prüfe besser, ob du dir das Geld für ein notwendiges Notebook nicht von deiner Verwandtschaft leihst. Bei den aktuellen Zinsen auf Sparbücher und Tagesgeld findest du schnell jemanden aus der Verwandtschaft, der dein Studium unterstützt.

4. Handyverträge
Fast jeder Studierende meint, er benötige einen Mobilfunkvertrag. Ob das so ist, entscheidest du.

Angebot
Studententarife für Mobilfunk.

Alternative
Studententarife sollten sorgfältig geprüft werden. Viele Onlineportale sind nicht unabhängig, denn sie erhalten Provisionen von Mobilfunkanbietern. Auch die Mitarbeiter an den Ständen vor den Uni-Mensen müssen Kunden gewinnen. Ihr seid NUR Kunden.

Jedem Studierenden steht es jedoch offen, mehrere unabhängige Angebote zu vergleichen. Dieses kann durchaus über einen Onlinetarifvergleich erfolgen. Jedoch ist es ratsam, die Ergebnisse mehrerer Onlineportal zu vergleichen und ggf. direkt beim Netzanbieter oder beim Reseller anzufragen.

Wichtig: Lasst euch nicht zu schnellen Vertragsabschlüssen drängen! Prüft euren bestehenden Vertrag insbesondere auf Konditionen und Vertragslaufzeiten. Solltet ihr noch keinen Mobilfunkvertrag haben, kommt ihr durchaus auch noch zwei Tage ohne Handy zurecht.

5. Mitgliedschaften
Freizeitaktivitäten oder gemeinsame Interessen setzen in vielen Fällen eine Mitgliedschaft voraus. Diese ist meist kostenpflichtig.

Angebot
Vergünstigte Tarife für Studierende (Fitnesscenter, ADAC, u.a.)

Alternative
Schau dich nach Vergünstigungen in deiner Umgebung um! Eine Alternative zum Fitnesscenter bietet dir oft der Hochschulsport, der kostenlos ist bzw. erheblich bezuschusst wird. Hier lernst du auch schnell andere Studierende kennen, die ähnlich denken wie du. Auch wenn dich vielleicht nicht die Flexibilität eines Fitnessstudios erwartet, solltest du dich durchaus immer auch über das aktuelle Hochschulsportangebot informieren. Hier findest du auch Sportreisen, die dir dein Fitnessstudio so nicht bietet.

Für Pannenhilfe an deinem Fahrzeug bietet dir der größte Automobilclub einen vergünstigten Studierendentarif an. Doch benötigst du diesen wirklich? Wie oft hattest du mit deinem Fahrzeug eine Panne, bei dem dir der Automobilclub geholfen hat? Bleibst du mit deinem Fahrzeug liegen, kannst du ihn trotzdem anrufen und direkt vor Ort dort eintreten. Alternativ bietet dir dein Haftpflichtversicherer oft die Möglichkeit, einen Pannendienst für weniger Geld zu buchen.

Habt ihr selbst Tipps oder Hinweise? Lasst es uns in den Kommentaren wissen! Nehmt jedoch bitte Rücksicht darauf, dass wir keine “Sparlinks” veröffentlichen werden, die finanzielle Aufwendungen voraussetzen.