Oft hat man die Hauarbeit schon fertig, da fehlt immer noch eine sexy Überschrift. Ein guter Titel ist wie ein Schlachtruf, Slogan oder Wahlspruch, er soll die Disziplin aufrütteln, Leserschaft gewinnen und den potentiellen Leser positiv einstimmen.

Ein unattraktiv-klobiger Titel tut keiner wissenschaftlichen Arbeit gut. Das finden einer geeigneten Überschrift ist kein Kinderspiel, sehr schnell verzerrt man damit den Inhalt oder ignoriert die eigentliche Zielleserschaft. Die Überschrift ist die Hausarbeit über der Hausarbeit.

Hier ein paar sehr ungewöhnliche Tipps für sensationelle Titel:

1. Zufall
Gute Titel sind selten konstruiert. Meist ist es eine Mischung aus Geduld und Zufall, die passende Titel entstehen lässt. Manchmal taucht der Titel einfach aus dem Nichts auf.

2. Gefühl
Zugegeben, etwas ungewöhnlich ist es schon, wenn man in der Wissenschaft mit Emotionen arbeitet. Im Titel ist so etwas gerade noch zulässig. Der Titel ist die kleine Flucht aus dem trockenen wissenschaftlichen Alltag.

3. Balance
Der Titel muss die Veränderungen, Trends und Forschungslinien der Disziplin reflektieren. Viel wichtiger ist aber ein Gleichgewicht zwischen Relevantem und Frischem. Mit zu trendigen Catchwords kommt der Professor selten klar.

4. Länge
Viele lieben ihre Titel kurz und zackig. Doch manchmal liegt erst in ausreichender Länge der richtige Rhythmus und Ton, der den Inhalt der Arbeit sowie die Arbeitsweise des Autors authentisch kommuniziert.

5. Neo-neu
Oft ist die eigene Arbeit nicht sehr originell. Deshalb ist es wichtig, dass der Leser den Inhalt wenigstens für eine gewisse Zeit als neu empfindet. Neologismen sind da ein geeignetes Mittel.

6. Action
Ziemlich auffällig ist es auch, wenn man im Titel zum Handeln aufruft. Dazu benötigt man ein sehr tiefes und gründliches Verständnis der wissenschaftlichen Zielgruppe. Aber warum nicht gleich im Titel vermerken, was die Disziplin nötig hat?

Klingt abgefahren? Der beste Titel ist manchmal der, der die Regeln bricht!