In Deutschland träumt so mancher Universitätspräsident von Efeu. Am liebsten würde man sofort High-Class Studienplätze à la Harvard oder Yale anbieten. Auch vielen Studenten gilt der Besuch einer privaten Universität nach amerikanischem Vorbild als Quell der Glückseeligkeit. Hier aber eine Warnung: Efeu ist zwar immergrün und dazu gemacht, „emporzuklettern“ – Efeu ist aber eben auch giftig! So haben auch Ivy League-Hochschulen bestimmte, man mag es gar nicht glauben, Nachteile für Studenten.

Stud-Blog klärt auf:

1 Lehre
Professoren werden aufgrund ihrer Publikationserfolge und Forschungsführerschaft an Eliteuniversitäten berufen, nicht wegen ihrer Fähigkeit zu lehren. Bücher und Fachzeitschriften sind geduldig, wissbegierige Studenten nicht. Die forscherische Leistung korreliert nicht zwangsläufig mit der Qualität der Lehre.

2 Gehalt
Ziel vieler Elitestudenten ist nicht exzellente Forschung, sondern die Aussicht auf exzellente Gehälter. Das ist nicht automatisch der Fall, wie einige Studien zeigen können. Eine universitäre Eliteausbildung bringt eher Prestige als monetäre Höhenflüge. Ivy-League-Absolventen erhalten nur geringfügig höhere Gehälter und Einkommen. Die Gesamtvergütung sowie aktienbasierte Verdienste fallen sogar niedriger aus im Vergleich zu Absolventen anderer Universitäten. Spizenuniveritäten produzieren auch nicht in besonderem Maße erfolgreiche Geschäftsleute, wie auch viele Personaler wissen. Es lässt sich außerdem zeigen, dass Eliteuniveritäten eine eher schlechte Rendite versprechen. Manchmal lohnt die Investition in eine Spizenuniverität eben nicht.

3 Jobs
Überdies hat die übertriebene Orientierung an monetären Kriterien dazu geführt, dass Universitäten Geld nicht unbedingt in die Verbesserung der Lehre stecken, sondern eher in die Pflege eines Alumni-Netzwerkes aka Old boy network sowie in universitär organisierte Berufsberatung, die die Studenten in Bewerbungsfragen unterstützen, um so “künstlich” die Anzahl der Jobangebote und Einstiegsgehälter zu erhöhen.

4 Bachelor
Viele Ivy-League Universitäten investieren mehr Geld in ihre Graduate-Programme als in ihre Bachelor-Programme. Bachelor-Studenten erwarten dann meist große, anonyme Vorlesungen und eine vergleichsweise schlechte Betreuung. Genau das also, was man eigentlich an staatlichen Universitäten erwartet. Nicht jeder akademischer Level muss also denselben Exzellenzgrad aufweisen. Meist lohnt also nur der Besuch von Graduate-Programmen.

5 Preis/Leistung
Für einige Studenten scheint allein der Preis ein Nachweis für Qualität zu sein (oder des eigenen Geltungsbedürfnisses). Allerdings werden die eigenen Fähigkeiten mit jedem Dollar wichtiger. Ab einem bestimmten Niveau machen einen auch die besseren universitären Einrichtungen nicht zwangsläufig intelligenter oder erfolgreicher. Speziell im Hochschulbereich sorgen zudem Akkreditierungsverfahren für eine ziemlich ähnliche Qualität von Lehre und Studium. Es bleibt dabei, Selbstdenken mach schlau.

6 Selektion
Eliteuniversitäten sind nicht einfach von innen her kommend exzellent. Viele der renommiertesten Hochschulen können einfach härter selektieren. Aufgrund ihres Renommees und ihres Wohlstands (Millionen von Dollar gehen an Branding-Berater) wählen sie aus den Besten und Klügsten, noch bevor es alle anderen tun.