Immer wieder kommt es auch an Universitäten zu Amokläufen. Beispiele hierfür sind etwa der Amoklauf an der Virginia Polytechnic Institute and State University (2007), bei dem 32 Menschen getötet und 29 verletzt wurden, der Amoklauf an der Northern Illinois University (2008), bei dem fünf Menschen getötet und 16 verletzt wurden oder der Amoklauf an der Oikos-Universität (2012), bei dem sieben Menschen getötet  und drei verletzt wurden. Es ist sehr schwer nachvollziehbar, warum so etwas passiert. Die empirische Forschungslage zu Amoktaten ist insgesamt stark defizitär. Was aber, wenn es passiert? Wie kann man überleben?

Stud-Blog gibt ein paar Hinweise:

1. Erkennen
Es ist immer gut, seine Umgebung zu beobachten. Wie erkennt man aber einen Waffenträger? Es gibt verschiedene Fakten und Verhaltensauffälligkeiten, die einen Waffenträger auszeichnen.

Zu den Fakten: 80% aller Waffenträger tragen ihre Waffe in einer der vorderen Taschen oder im vorderen Hosenbund. Der Rest trägt sie in der rechten hinteren Tasche oder an der rechten Seite. Die linke Hosenbundseite ist weniger beliebt. Ein Halfter wird fast nie benutzt.

Wie aber kann man einen Menschen erkennen, der, wo auch immer, eine Waffe mit sich führt? Man kann Waffenträger an folgenden Verhaltensauffälligkeiten erkennen:

  • Beim Laufen schwingt immer nur ein Arm.
  • Eine bei schlechtem Wetter geöffnete Jacke oder ein geöffneter Mantel, um schnell auf die Schusswaffe zugreifen zu können.
  • Besonders weite oder schwere Kleidung; ein nur oben zugeknöpftes, weites Hemd.
  • Das ständige Beobachten der eigenen Hüfte bzw. des Hosenbunds, um sich der Waffe zu vergewissern.
  • Übertriebenes Vermeiden von Augenkontakt.
  • Ungewöhnliche Ausbuchtungen in der Kleidung, die von einer Waffe stammen könnten.
  • Kurze, drehende Bewegungen etwa am Hosenbund, um eine verrutschte Waffe neu zu justieren.

2. Angriff
Sobald direkt oder indirekt ein Angriff stattfindet, muss man sofort Entscheidungen treffen. Hier eine kleine Hilfestellung:

  • In einem Büro oder Seminarraum sollte man sofort die Tür abschließen, das Licht löschen und sich auf den Boden legen. Man sollte versuchen sobald wie möglich die Polizei zu rufen und genau Auskunft über Adresse, Gebäude, Stockwerk, Raum und Telefonnummer (sofort stummschalten) geben.
  • Bemerkt man einem bewaffneten Angriff, sollte man sofort die Todeszone verlassen. Normalerweise haben Amokläufer ein  relativ enges Zeitfenster und können aufgrund von Hindernissen nur in einem begrenzten Bereich ihre Waffe abfeuern.  Das heißt auch, dass der Attentäter seine Opfer nicht verfolgen wird, sobald sie die Todeszone verlassen haben.
  • Bei direktem Kontakt mit dem Amokläufer sollte man sofort Deckung suchen und sich auf den Boden werfen.
  • In der Schusslinie sollte man nicht aufrecht davonlaufen, sondern wegrollen oder –kriechen. Aufrechtes Laufen erhöht die Wahrscheinlichkeit von Splittern und Querschlägern getroffen zu werden.
  • Nahe am Boden sollte man schnell nach Gegenständen greifen, die man dann als Deckung nutzen kann.
  • Fällt eine Handgranate oder Sprengsatz in unmittelbare Nähe, sollte man sich sofort flach auf den Boden werfen sowie die Füße und Knie - mit den Sohlen auf die Granate gerichtet (!) - eng zusammenführen.

3. Geiselnahme
Im Moment der Geiselnahme sollte man Folgendes beachten:

  • Man sollte unbedingt Ruhe bewahren.
  • Man sollte schnelle und auffällige Bewegungen unterlassen.
  • Man sollte Augenkontakt mit dem Amokläufer vermeiden, er könnte es als Provokation werten.
  • Man sollte sich höflich und kooperativ verhalten.

Um eine Geiselnahme zu überleben, sollte man Folgendes beachten:

  • Man sollte versuchen, die emotionale Kontrolle zu behalten und Fassung zu gewinnen. Dies verbessert die geistigen Fähigkeiten sowie die situative Wahrnehmungsfähigkeit. Die meisten Geiseln überleben eine Entführung!
  • Während eines polizeilichen Rettungsversuchs sollte man sich so lange auf den Boden legen, bis man die Anweisungen der Polizei hört.